Zahngold – wie wertvoll ist es?

Ein Artikel von Dr. Mathias Kruse

Zahngold
Zahngold

Wer Zahngold verkaufen möchte stellt sich zwangsläufig diese Frage. Leider ist für das Verständnis etwas Fachwissen erforderlich, denn es gibt leider keine einfache  Antwort.
Zweifellos gehört dieses Material nicht in Laienhände sonden nur in Fachbetriebe. Es sind im Wesentlichen die darin enthaltenen Edelmetalle wie Gold, Platin, Palladium und Silber, die recycelt und damit vergütet werden können. Das Dentalvademecum, ein Nachschlagewerk für Zahnärzte zeigt daß es über 1000 Legierungstypen mit ähnlichen, aber auch grundverschiedenen Inhalten gibt. 

Haben Zahnlegierungen immer Edelmetallanteile ?

Leider nein. Der technologische Fortschritt der letzten 50 Jahre hat auch vor den Zahnersatzmaterialien nicht Halt gemacht. Es gibt heute sehr viele metallische Materialien für den Zahnersatz, die edelmetallfrei sind.

Tipp: Bestehen Sie auf einer korrekten Schmelze mit fachgerechter Analytik und Vergütung der Edelmetalle.

Gold Platin Palladium und Silber sofern in Ihrer Legierung enthalten. Verlangen Sie eine saubere Analytik Ihres Zahnmetalls. Lassen Sie es keinesfalls mit Reibesäuren der Goldankäufer testen oder pauschal schätzen. Es gibt Anbieter wie die Norddeutsche Edelmetall Scheideanstalt GmbH in Norderstedt, die dies für private Kunden kostenfrei erbringt.


Warum gibt es derart viele verschiedene Legierungen, benötigt man so viele?

Kurz gesagt, sie sind eine Folge des Kostendrucks und der Suche nach Marktlücken. Als Anfang der 70er Jahre die Riege der SPD-Sozialpolitiker mit Ehrenberg begannen, das Blaue vom Himmel zu versprechen, erstatteten die Kranken-Kassen als Heilsbringer ausser der ärztlichen Heilbehandlung auch noch hundert Prozent der Edelmetall- und Laborkosten der jeweils besten und teuersten Gold-Platinlegierungen. Ein Wahnsinn vor dem damals schon die Ärzteschaft warnte. Es entstand ein unglaublicher Boom bei zahnärztlichen Versorgungsleistungen. Es war ungefähr so als würde Frau Merkel heute jedem Bürger kostenlos ein Auto versprechen. Die zahnärztlichen Berufsstände sagten damals voraus, daß es angewandter Wahnsinn sei, Gold und Platin vom Himmel regnen zu lassen. Die Politik wusste es besser und steuerte seitdem das ehemals gut funktionierende Gesundheitssystem geradewegs in ein marodierendes Budgetierungssystem. Durch immer neue Kostenbrems-Fallschirme wurde der ärztliche Bereich alter Qualität zerstört (besorgen Sie sich einen Termin beim Orthopäden oder einen Arzttermin auf dem Land). Inzwischen ist auch das Krankenhauswesen so „optimiert“, daß es viele Ärzte heute bereits aufgrund fehlender Mittel als Hygienefalle und Indikationsbastelstube ansehen.

Der sich fortsetzenden politischen Heilsbringerei unter Norbert Blüm (die Rente ist sicher), Ulla Schmidt, Seehofer und wie sie nicht alle hiessen, und dem daraus folgendem Sparzwang, folgten ab den 80er Jahren auch im Bereich der Zahnersatzleistungen billigere Metalle. Erst entstanden im Edelmetallbereich die billigeren Spargolde. Sie enthielten nur noch ca. 50% und weniger an Gold, neben Palladium, Silber und weiteren Nichtedelmetallen. Dann die Palladium-Basis Legierungen, die hauptsächlich aus dem billigen Palladium, neben weiteren geringen Beimengungen anderer Edelmetalle hergestellt wurden. Aber es ging noch billiger im Edelmetallbereich. Silber-Palladium Legierungen, sog. „Palliag“ war in der Produktion so billig wie die Nichtedelmetalllegierungen, die ohne jegliches Edelmetall auskamen, die sog. NEM- Legierungen. Sie bestehen aus Kobalt, Chrom, Molybdän, einer Legierung mit ähnlichen Eigenschaften wie Edelstahl. Aber auch Titan wurde und wird eingesetzt, welches zwar ein gutes und körperfreundliches Metall jedoch ohne Recyclingwert ist.

Mit all diesen Metallen haben es heute Goldaufkäufer oder Scheideanstalten zu tun, wenn sie Dentallegierungen erhalten.

Weil alle diese Dentallegierungen zu den im Menschen implantierten Medizinprodukten gehören, müssen sie auch so ausgelegt sein, daß sie nicht durch einwirkende Säuren, Hitze und Kälte ihre Beschaffenheiten verändern. Sie sind säure-und temperaturstabil. Ein Grund warum auch Goldaufkäufer ohne industrielle Aufarbeitungs- und Analysetechnik die Finger davon lassen sollten.

Empfehlung: Dentalmetalle gehören in qualifizierte Hände. Nicht in die Hände von Goldaufkäufern. Qualifizierte Betriebe analysieren genau und zahlen die enthaltenen Edelmetalle Gold, Platin, Palladium und Silber aus..

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