Verfahren
Thermische Vorbehandlungen
Um edelmetallhaltige Materialien zu recyclen, müssen oft Kombinationen aus pyrolytischen Verfahren in Kombination mit nasschemischen Verfahren eingesetzt werden. Die thermische Vorbehandlung ist immer dann notwendig, wenn vor dem eigentlichen Scheidprozess unerwünschte Begleitstoffe abgetrennt werden müssen. Dafür kommen abtreibende Schmelzverfahren zum Einsatz, die über Oxidationsprozesse, unter Zusatz oxidierender Mittel, z.B. Nichtmetallanteile als Schlacke entfernen. Schmelzverfahren sind vor nasschemischen Bearbeitungen auch nötig, um die zu scheidenden Legierungen in eine für die Chemikalien gut angreifbare Oberfläche zu bringen.
Nasschemische Scheidung

Das gereinigte metallische Scheidegut kann dann nach der Konditionierung nasschemischen Verfahren zugeführt werden. Die vollständige Löslichkeit, z.B. in Königswasser, führt zum sog. Aufschluss der Metalle. Anschließend können Edelmetalle gezielt unter Zusatz bestimmter Fällchemikalien aus der Lösung ausgefällt werden. Diese Vorgänge müssen ggf. mehrfach und unter Fällung mehrerer Metallfraktionen und unter Einsatz verschiedener Chemikalien durchgeführt werden. Diese Metallchemie verlangt viel Erfahrung und Spezialwissen. Edelmetalle wie Gold oder Silber können aus ihren Edelmetallverbindungen entweder durch eine Elektrolyse oder durch die Extraktion mit speziellen Chemikalien ausgefällt werden. Die Abtrennung der Metalle der Platinreihe schliesst weitergehende Prozesse ein und ist erheblich aufwendiger und langwieriger.
Elektrolytische Scheidung
Bei der elektrolytischen Scheidung wird vorbehandeltes Material zu Anodenplatten gegossen. Diese werden in einem speziellen Elektrolyten mittels definierten Gleichstromstärken abgeschieden. Das Feinmetall setzt sich auf seinem Weg zur Kathode als Anodenschlamm und als Ablagerung an der Feinmetallkathode ab.