Hauptmessverfahren der Scheideanstalten

Verschiedene Verfahren der Spektrometrie

machen sich über unterschiedliche Anregungsverfahren die hierdurch erzeugten elektromagnetischen Wellen oder Teilchenstrahlung z. B. aus Elektronen, Ionen, Atomen oder Molekülen zunutze, um sie mit Detektoren zu registrieren und über mittels hierfür erstellten Kalibrationen durch spezielle Rechenverfahren auszuwerten. (Emissionsspektrometrie)

Röntgenspektrometrie, Röntgenanalytik,
Energiedispersive RFA

Spektrometer EDRFA
EDRFA-Spektrometer

Sie ermöglichen eine sehr schnelle und sichere Bestimmung aller relevanten Edelmetalllegierungsbestandteile in gelieferten Edelmetallen.
Vorteil: Die Probengewinnung kann auch aus der Vereinheitlichung vieler verschiedener einzelner Probenstücke erfolgen. Dies setzt eine professionelle Schmelztechnik voraus. Die sog. Homogenisierung. Legierungen der unterschiedlichsten Feingehalte können damit oft in einem Arbeitsgang beprobt werden. Hiermit werden auch immer alle wertvollen Nebenmetalle erfasst und sind somit auszahlbar. Massenspektrometrie Röntgenanalytik mittels EDRFA – Modern Analyseabteilungen in Gold- und Silber- Scheideanstalten sind mit EDRFA Röntgengeräten ausgerüstet. Leistungsstarke Analysatoren liegen schnell bei 50.000 Euro und mehr, sie sind daher für Kleinbetriebe oft nicht finanzierbar. Es gibt diese oder einfachere Analysatoren gelegentlich auch bei Goldaufkäufern. Sie sind bei der Behörde für Strahlenschutz meldepflichtig und es muss eine Strahlenschutzkunde alle 5 Jahre erneut nachgewiesen werden.

Funkenspektrometrie

FunkenspektrometerFunkenspektrometer verwendet man ebenso wie die Röntgenspektrometer für die Edelmetallanalyse. Sie erzeugen durch Anlegung einer hohen Spannung einen Funken, der am Funkenort das zu untersuchende Metall verdampft. Die Analyse des verdampften Metalls erfolgt in der Probenkammer durch spezielle spektrometrische Verfahren. Die Genauigkeit der Messsergebnisse ist hoch und liegt im Bereich moderner Röntgenanalysatoren. Nachteil: Die Funkenerzeugung beschädigt die Oberfläche des Probenstückes. Es ist daher nicht für beschädigungsfreie Messungen z.B. an alten wertvollen Goldmünzen oder für Goldbarren geeignet.
Diese Analyseverfahren sind hoch speziell und Scheidbetrieben und anderen Unternehmen vorbehalten, nicht für Goldankäufer geeignet.

Massen-Spektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma  ICP

Massenspektrometer ICP
Massenspektrometer ICP

Spektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma. Für Edelmetallhersteller mit eigener Produktfertigung wie Gold- Silber- Platinbarren zwingend. Für Goldankäufer viel zu aufwendig und nicht sinnvoll. Diese Analysenmethode kommt aufgrund des hohen Betriebs- und Invstitionsaufwandes  in den klassischen Gold- und Silber- Scheideanstalten zum Einsatz. Sie ist hinsichtlich ihrer Nachweisstärke inzwischen eines der meist genutzten Verfahren der Spurenelementanalytik. Sie ermöglicht die Bestimmung einer Vielzahl von Elementen in kurzer Zeit.  Die ICP-MS beruht auf der Ionisierung des zu analysierenden Materials in einem Plasma bei etwa 5000 °C. Die ICP – MS  wird zum qualitativen sowie zum quantitativen Nachweis genutzt. Auch die Bestimmung von Isotopenverhältnissen ist mittels ICP möglich. Bei den heute üblichen ICP-MS-Geräten können sehr geringe Mengen eines Elements im ppm Bereich nachgewiesen werden.

Im Bereich der Spurenelementanalyse sind weitere Spektrometrieverfahren bekannt